
An den Osterhasen oder das Christkind habe ich nie geglaubt. Denn pünktlich zum Osterfest 1962 kam ich zur Welt, war also selbst das Ostergeschenk. In der Familie war ich ab diesem Zeitpunkt "das Osterhäschen". Klar, daß ich mich an die ersten Feste nicht mehr erinnern kann. Aber so ab 3, 4 Jahren gibt's dann doch einige Erinnerungen.
In den Wochen vor Ostern war Eier ausblasen und anmalen angesagt. Deshalb gab es in dieser Zeit zu Mittag viel mit Eiern. Und viel Kuchen wurde gebacken. Das Gegenteil von fasten. Aber so religiös waren wir nicht.
Ich hatte eine gleichaltrige Cousine, die mit im selben Haus wohnte. Wenn die Witterung es erlaubte, versteckte man am Ostersonntag unsere Nester im Hof. Dort gab's auch Grünflächen und Blumen, die sich als Versteck eigneten. Meist bekamen wir in etwa das Gleiche. Natürlich einige Süßigkeiten. Darunter befand sich auch ein roter Zuckerhase, der im nächsten und übernächsten Jahr erneut versteckt wurde, denn den wollte keiner essen. Er verschwand wieder im Regal und konnte das Jahr über angeschaut werden.
Auch fehlten die gekochten Eier nicht, die unter meiner Assistenz gefärbt worden waren. Und es gab eine Kleinigkeit zum Spielen. Mit 4 oder 5 Jahren bekamen wir zwei Kinder-Federballschläger. Jeder in einer anderen Farbe. Und natürlich ein paar Federbälle. Unsere Eltern und unsere gemeinsame Oma achteten damals darauf, daß sich unsere Geschenke ergänzten und wir zusammen spielen konnten.
In späteren Jahren machten wir Osterausflüge. Wir hatten kein Auto, aber meine schon erwachsenen Geschwister. Und so fuhren wir mit vier Generationen in zwei Autos (ohne Gurtpflicht paßten wir alle rein!) zu schönen Zielen in der weiteren Umgebung. Wir aßen dort zu Mittag und tranken Kaffee, machten einen Spaziergang oder sahen uns eine Sehenswürdigkeit an. Dann ging's wieder zurück.
Vielen Dank liebe Dagmar, dass Du diese Erinnerung mit uns teilst.
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